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 Reisen 2010

 

1.4. - 4.4.2010: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit" - eine Anleitung zum selber Denken

In seinem berühmten Aufsatz "Was ist Aufklärung?" beschreibt Immanuel Kant den aufgeklärten Menschen als jemanden, der den Mut hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, d.h. als jemanden, der sich seine Überzeugungen nicht vorgeben lässt, sondern sie statt dessen durch eigenständiges Nachdenken erwirbt und überprüft. In der heutigen Informationsgesellschaft fällt es allerdings zunehmend schwerer, ein aufgeklärter Mensch im Sinne Kants zu sein, denn nur schwer lassen sich die Ergebnisse der hoch spezialisierten Wissenschaften oder die Berichte der Massenmedien durch eigenes Nachdenken überprüfen. Bleibt uns heutzutage also nichts anderes übrig als schlicht zu glauben, was Wissenschaft und Medien uns vermitteln? Das Seminarwochenende macht Sie mit den philosophischen Grundlagen des eigenständigen Denkens vertraut, die dabei helfen können, im heutigen Informationsdschungel ein aufgeklärter Mensch zu bleiben.


 

22.4. - 25.4.2010: "If you can’t say it clearly, you don’t understand it yourself" - eine kleine Anleitung zum Argumentieren

Der Sinn der genuin philosophischen Auseinandersetzung mit Argumentation besteht darin, ein Werkzeug zur Unterstützung des zentralen Anliegens der Philosophie - der Suche nach Wahrheit - zu entwickeln. Das Seminar ist daher ausdrücklich kein Rhetorikseminar sondern hat die argumentativen Wege der Wahrheitsfindung zum Gegenstand. Mittels einer Kombination von Vorträgen und übungen wird auf dem Seminarwochenende in das richtige Argumentieren in Theorie und Praxis eingeführt.


 

6.6. - 11.6.2010: Was ist Leben? - Zwischen Natur und Geist

Das Leben ist seit je her ein Thema für die Menschen und damit auch für die Philosophie. Auch heute ist die Frage, was das Leben ist trotz großer Fortschritte der Naturwissenschaften noch sehr unzureichend geklärt. Zwar haben wir mit Darwins Evolutionstheorie inzwischen eine Basis für das Verständnis zahlreicher Phänomene im Bereich des Lebendigen, dennoch lässt aber auch sie die Frage nach dem Wesen des Lebens und seiner Rolle im Universum offen. In der Seminarwoche wollen wir uns in der Auseinandersetzung mit einem monumentalen Werk aus der modernen Philosophie der Biologie, Hans Jonas’ "Das Prinzip Leben" mit diesen Fragen beschäftigen. Dabei werden sowohl klassische philosophische Positionen als auch Positionen aus der modernen Naturwissenschaft vorgestellt und diskutiert werden.


15.7. - 18.7.2010: Wissenschaft und Erkenntnis

Das Bild der Wissenschaft hat sich über die Jahrhunderte sehr verändert. Der antiken Vorstellung der Wissenschaft galt nur die passive Beobachtung der Natur als eigentlich wissenschaftlich. Im Mittelalter dominierte dann die theologische Hermeneutik als das Paradebeispiel der Wissenschaft, bis diese Auffassung in der Neuzeit vom Paradigma der mechanistischen Naturwissenschaft abgelöst wurde. Allen Epochen gemeinsam war dabei aber die Auffassung, dass das Betreiben von Wissenschaft uns der Wahrheit und der Erkenntnis näher bringt. Heute gerät diese Auffassung mehr und mehr ins Wanken. Wissenschaft wird nicht mehr primär als Wahrheitssuche und Erkenntnisstreben, sondern eher als zweckrationales Streben nach technologischer Anwendbarkeit angesehen. Die zentrale Frage, die uns auf dem Wochenendseminar beschäftigen wird, ist worin der Sinn von Wissenschaft besteht und was die genuine Aufgabe der Wissenschaft ist.

 

16.8. - 21.8.2010: Freiheit als Selbstbestimmung - eine Einführung in die Ethik Immanuel Kants

"Die Moral, so fern sie auf dem Begriffe des Menschen, als eines freien, eben darum aber auch sich selbst durch seine Vernunft an unbedingte Gesetze bindenden Wesens, gegründet ist, bedarf weder die Idee eines andern Wesens über ihm, um seine Pflicht zu erkennen, noch einer andern Triebfeder als des Gesetzes selbst, um sie zu beobachten."
- Immanuel Kant
Immanuel Kants Ethik ist eine der einflussreichsten Moraltheorien in der Geschichte der Philosophie. Ihr zugrunde liegt der Gedanke, dass nur derjenige moralisch handelt, dessen Handeln durch seine eigene Einsicht in die Verallgemeinerbarkeit der diesem Handeln zugrunde liegenden Grundsätze bestimmt ist. Moralisch kann so laut Kant nur ein freies und selbstbestimmtes Handeln sein, das auf der eigenen Vernunfteinsicht beruht. Wir wollen uns im Seminar diesem Grundgedanken der Ethik Immanuel Kants durch die gründliche Lektüre einer von ihm selbst für den philosophischen Laien verfassten Schrift, der "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" nähern.