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Philosophische Gespräche am
Segeberger See

 
 

Presse
 
Artikel über das erste Philosophische Gespräch am Segeberger See
(Segeberger Zeitung 19.04.2010)
 
 


  Philosophie in der Natur

 
Im Sommer 2010 verlässt die Philosophie den Elfenbeinturm und begibt sich hinaus in die Natur: In unregelmäßigen Abständen finden diesen Sommer die Philosophischen Gespräche am Segeberger See in Bad Segeberg statt. Auf einem Spaziergang in der wunderschönen Landschaft um den großen Segeberger See diskutiere ich mit meinen Mitwanderern aktuelle und zeitlose philosophische Fragen.

Die Veranstaltungen werden durch Kurzvorträge von ca. 15 Minuten eingeleitet. Anschließend gehen wir gemeinsam etwa anderthalb Stunden geruhsam am See entlang und diskutieren dabei die vorgestellten Thesen.


Der Treffpunkt ist jeweils um 14 Uhr an der Tourist-Information an der Oldesloer Straße 20 in Bad Segeberg. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro pro Person. Anmelden können Sie sich bei der Tourist-Information Bad Segeberg unter 04551/96490. Themen und Termine werden rechtzeitig unten bekannt gegeben.

   

Termine und Themen

17.04.2010: Glauben und Wissen - Zum Verhältnis von Religion und Naturwissenschaft
Das Darwin-Jahr 2009 ließ die öffentliche Debatte um das Verhältnis zwischen Religion und Naturwissenschaft neu aufflammen. Die Kontroverse zwischen Naturwissenschaftlern und Vertretern der Religion ist alles andere als neu: Sie zieht sich durch große Teile der menschlichen Geistesgeschichte, wobei ein klarer Sieger in dieser Debatte bis heute nicht auszumachen ist. Fraglich ist sogar, ob diese Debatte überhaupt eine genuine Kontroverse widerspiegelt: Können sich die Thesen von Naturwissenschaft und Religion überhaupt widersprechen oder betreffen sie vollkommen unterschiedliche Bereiche der Realität? Könnten sich Naturwissenschaft und Religion vielleicht sogar gegenseitig ergänzen, wenn sie das gegenseitige Misstrauen ablegen würden?

12.06.2010: Ist der menschliche Wille frei?
Wenn wir handeln und entscheiden, fühlt sich dies für uns an, als ob wir immer auch hätten anders handeln oder entscheiden können als wir wirklich gehandelt oder entschieden haben. Diese alltägliche Ansicht, nach der wir frei entscheiden können, was wir tun, wurde schon in der Philosophiegeschichte besonders mit dem Aufkommen des Determinismus - d.h. der Ansicht, dass alles, was im Universum geschieht, durch dessen vorherige Zustände vorherbestimmt ist - angezweifelt. Heutzutage wird die Auffassung, dass unser Wille frei ist, besonders von den Vertretern der modernen Neurobiologie in Frage gestellt. Grund hierfür ist, dass es neurobiologische Experimente gibt, die zeigen sollen, dass dass unsere Entscheidungen im Gehirn bereits unbewusst getroffen werden, bevor wir uns dieser bewusst werden. Aus den Resultaten dieser Experimente wird dann geschlossen, dass es sich bei unserem Eindruck, frei entscheiden zu können um eine Illusion handelt. Irren wir uns also, wenn wir annehmen, frei entscheiden zu können, was wir tun? Steht in Wirklichkeit fest, was wir tun werden, noch bevor wir selbst davon wissen? Oder sitzen die Neurobiologen einer Missinterpretation ihrer experimentellen Resultate auf? Diesen Fragen soll das zweite Philosophische Gespräch am Segeberger See gewidmet sein.